ESOP
VSOP
Beispiele

Warum sind Mitarbeiterbeteiligungen für KMU interessant?

Kolja Czudnochowski
Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am: 12.12.2023

Nicht erst seit dem Beschluss des Zukunftsfinanzierungsgesetzes im November diesen Jahres sind Mitarbeiterbeteiligungen in aller Munde. Mitarbeiterbeteiligungsprogramme erfreuen sich in Deutschland bereits seit einigen Jahren an steigender Beliebtheit. Allerdings werden sie, egal ob reale Beteiligung (ESOP) oder virtuelle Beteiligung (VSOP), bisher häufig nur mit Start-Ups in Verbindung gebracht. Warum Mitarbeiterbeteiligungen weit über die Start-up- Szene hinaus Relevanz genießen und aus welchen Gründen sie ebenso für den Mittelstand ein bedeutsames Instrument sein können, erläutern wir in diesem Artikel.
Die wichtigsten Unterschiede und Vorteile von ESOP und VSOP erklären wir in einem unserem Ratgeber.

Mitarbeitergewinnung im War for Talent

Die Herausforderung, qualifizierte Talente zu rekrutieren, ist für kleine und mittelständische Unternehmen besonders ausschlaggebend. In einer Welt, in der große Konzerne mit umfangreichen Ressourcen um dieselben Fachkräfte konkurrieren, stehen kleinere Betriebe vor der Schwierigkeit, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Dieser Wettbewerb um Talente wird durch den allgemeinen Fachkräftemangel noch verschärft, was die Lage für kleine und mittelständische Unternehmen weiter erschwert.

Mitarbeiterbeteiligungen, ungeachtet ob ESOP oder VSOP, bieten einen innovativen Ansatz, um diese Herausforderungen zu bewältigen:

  • Finanzielle Attraktivität erhöhen: Mitarbeiterbeteiligungen ermöglichen es Unternehmen, eine attraktive Vergütung anzubieten, die über das unmittelbare Gehalt hinausgeht. Sie bieten die Chance auf eine Beteiligung am zukünftigen Erfolg und Wachstum des Unternehmens, was besonders für ambitionierte Talente verlockend sein kann.
  • Unterscheidung im Wettbewerb: Beteiligungen können als einzigartiges Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition) dienen, das kleinere Unternehmen von größeren Konkurrenten abhebt. Sie signalisieren, dass das Unternehmen bereit ist, seinen Erfolg mit den Mitarbeitern zu teilen.
  • Langfristige Perspektiven bieten: Durch Anteile, die an zukünftige Erfolge geknüpft sind, werden Mitarbeitern langfristige Perspektiven im Unternehmen aufgezeigt. Dies kann besonders für Talente attraktiv sein, die nach Möglichkeiten suchen, sich aktiv in das Wachstum und den Erfolg des Unternehmens einzubringen.

Mitarbeiterbeteiligungen bieten eine strategische Lösung, um die Attraktivität kleiner und mittelständischer Unternehmen im Wettbewerb um hochqualifizierte Talente zu erhöhen. Sie schaffen nicht nur finanzielle Anreize, sondern fördern auch eine Kultur der Teilhabe und Mitbestimmung, die für viele Top-Talente zunehmend wichtig ist. Durch diese Maßnahmen können kleinere Unternehmen ihre Position im Kampf um Fachkräfte stärken und sich als wettbewerbsfähige und begehrenswerte Arbeitgeber etablieren.

Mitarbeiterberbindung - Talente sichern und incentivieren

Das Halten von Schlüsselpersonal oder hochqualifizierter Talente ist für kleine und mittelständische Unternehmen besonders herausfordernd, vor allem aufgrund ihrer begrenzten Ressourcen, die es schwierig machen, mit größeren Unternehmen in Bezug auf Gehälter und Zusatzleistungen (sog. corporate benefits) zu konkurrieren. Größere Unternehmen bieten in der Regel mehr Möglichkeiten für Karriereentwicklung und Beförderungen, was für ambitionierte Mitarbeiter attraktiv sein kann. In KMUs kann der Aufstiegsweg daher weniger klar oder begrenzt sein, sodass eine Mitarbeiterfluktuation ohne zusätzliche Anreize kaum zu verhindern ist.

Eine effektive Möglichkeit eben solche Anreize zu schaffen und Fachkräfte an das Unternehmen zu binden, bieten auch hier Mitarbeiterbeteiligungsprogramme:

  • Unternehmensbindung und Identifikation: Mitarbeiter, die Anteile in Form von ESOP oder VSOP am Unternehmen halten, fühlen sich stärker mit dem Betrieb verbunden. Diese Bindung fördert nicht nur die Loyalität, sondern auch das Engagement für die Unternehmensziele.
  • Förderung einer Kultur der Teilhabe: Mitarbeiterbeteiligungen tragen zur Schaffung einer Unternehmenskultur bei, in der sich Mitarbeiter als wichtiger Teil des Ganzen sehen. Dies fördert das Gefühl, an etwas Größerem beteiligt zu sein, was die Bindung an das Unternehmen verstärkt. Dies schafft ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter ihre Ideen einbringen und sich als integraler Bestandteil des Unternehmens sehen.
  • Anreiz für langfristiges Engagement: Durch die Beteiligung am Erfolg des Unternehmens werden Mitarbeiter motiviert, einen Beitrag zum langfristigen Erfolg zu leisten. Die Aussicht auf zukünftige Vorteile aus dem Anteilsbesitz dient als Anreiz, im Unternehmen zu bleiben.
  • Gegenwirkung zu Ressourcenbeschränkungen: ESOP und VSOP ermöglichen es kleineren Unternehmen, wettbewerbsfähige Vergütungspakete anzubieten, ohne unmittelbare finanzielle Belastungen. So können sie Talente anziehen und halten, auch wenn sie nicht mit den Gehältern großer Unternehmen mithalten können.
  • Transparenz und Vertrauen in Veränderungsphasen: Mitarbeiterbeteiligungen können in Zeiten des Wandels als stabilisierender Faktor wirken. Sie bieten Transparenz und ein klares Signal, dass das Unternehmen in seine Mitarbeiter investiert und an deren langfristigem Erfolg interessiert ist.
  • Karriereentwicklung im Einklang mit dem Unternehmenserfolg: Durch Beteiligungen fühlen sich Mitarbeiter stärker in die Entwicklung des Unternehmens eingebunden. Dies kann die Wahrnehmung von Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens positiv beeinflussen.

Mitarbeitermotivation - wichtiger denn je

Die heutige Arbeitswelt ist durch stetige Veränderungen in der Arbeitskultur, wachsende Erwartungen der Arbeitnehmer und eine dynamische Marktlandschaft geprägt. In einem Arbeitsmarkt, der vom Fachkräftemangel bestimmt ist, sind motivierte und engagierte Mitarbeiter nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern auch entscheidend für den Wettbewerbsvorteil und das nachhaltige Wachstum eines Unternehmens. Ebenso der Wandel der Arbeitswerte, insbesondere bei jüngeren Generationen, die nach sinnvoller und wirkungsvoller Arbeit suchen, ist auch in kleineren Unternehmen spürbar.

Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ist es daher von entscheidender Bedeutung, Strategien zur Steigerung der Arbeitnehmermotivation zu entwickeln und umzusetzen. Eine hohe Mitarbeitermotivation kann die Auswirkungen des Fachkräftemangels abmildern und KMUs dabei helfen, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten und zu entwickeln.
Dies kann u.a. durch anerkennende Führung, Chancen zur persönlichen und beruflichen Entwicklung sowie durch Anreizsysteme wie Mitarbeiterbeteiligungsprogramme geschehen:

  • Stärkung der Anerkennung und Wertschätzung: Mitarbeiterbeteiligungen symbolisieren Anerkennung und Wertschätzung für die Beiträge der Mitarbeiter. Sie vermitteln das Gefühl, dass ihre Arbeit wichtig ist und einen direkten Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens hat.
  • Verbindung zum Unternehmenserfolg herstellen: Durch Beteiligungen am Unternehmen sehen Mitarbeiter einen direkten Zusammenhang zwischen ihrer Arbeit und dem Unternehmenserfolg. Dies stärkt das Engagement und die Zufriedenheit.
  • Förderung von Karriere- und Entwicklungschancen: Mitarbeiterbeteiligungen bieten Anreize für langfristiges Engagement und Wachstum im Unternehmen.
  • Erfüllung des Wunsches nach sinnvoller Arbeit: Beteiligungen geben Mitarbeitern das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein und einen bedeutenden Beitrag zu leisten.

Mitarbeiterbeteiligungen bieten eine wirksame Lösung, um die Motivation zu steigern, indem sie ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Mitbesitzes fördern, was wiederum zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Produktivität führen kann. Solche Modelle spiegeln einen modernen Ansatz wider, Mitarbeiter nicht nur als Arbeitnehmer, sondern als wesentliche Partner im Unternehmenserfolg zu betrachten.

Nachfolgeplanung und Führungsverantwortung übergeben

Die Sicherstellung einer kontinuierlichen und kompetenten Führung ist entscheidend für den langfristigen Erfolg und die Nachhaltigkeit des Unternehmens. Die Nachfolgeplanung stellt für kleine und mittelständische Unternehmen daher häufig eine signifikante Herausforderung dar. Durch engere Führungsteams und flache Hierarchien gestaltet sich das Identifizieren und Entwickeln geeigneter Nachfolgekandidaten als schwierig.
Dazu kommt häufig eine begrenzte Auswahl an Kandidaten. Eine dadurch begründete starke Abhängigkeit von einzelnen Führungspersonen kann risikoreich sein, besonders wenn keine klaren Nachfolgepläne bestehen. Entgegen größerer Konzerne verfügen viele KMUs nicht über formalisierte Entwicklungsprogramme für Führungskräfte, was die systematische Entwicklung von internen Talenten erschwert.

Neben der Motivation und Bindung von Talenten, die als potentielle zukünftige Führungskräfte oder gar Nachfolger im eigenen Unternehmen in Betracht gezogen werden können, bieten Mitarbeiterbeteiligungen weitere Vorteile um die Führungsverantwortung Schritt für Schritt abzugeben oder deren Übergabe vorzubereiten:

  • Förderung von Führungskompetenzen: Mitarbeiter, die Anteile am Unternehmen besitzen, entwickeln oft ein stärkeres Bewusstsein für das Geschäft und unternehmerisches Denken, was essentiell für eine effektive Führung ist.
  • Schaffung eines Pools von Nachfolgekandidaten: Durch die Ermutigung und Entwicklung von Mitarbeitern, die am Unternehmen beteiligt sind, können KMUs einen Pool von internen Kandidaten für zukünftige Führungspositionen aufbauen.
  • Langfristige Perspektiven für Mitarbeiter: Mitarbeiterbeteiligungen bieten langfristige Anreize und Perspektiven, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass talentierte Mitarbeiter im Unternehmen verbleiben und als zukünftige Führungskräfte zur Verfügung stehen.
  • Kultur der Teilhabe und Verantwortung: Eine Kultur, in der Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt sind, fördert Verantwortungsbewusstsein und Engagement - Schlüsseleigenschaften für zukünftige Führungskräfte.

Mitarbeiterbeteiligungen in KMUs bieten also nicht nur finanzielle oder motivationale Anreize, sondern können auch als strategisches Instrument zur Förderung der Nachfolgeplanung und Entwicklung von Führungskräften dienen. Sie schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeiter dazu ermutigt werden, langfristig zum Unternehmenserfolg beizutragen und sich auf Führungsrollen vorzubereiten. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Branche ein Unternehmen tätig ist: von Dienstleistungen (z.B. Friseure oder Architekten) über Handwerk, Unternehmensberatungen, IT-Unternehmen, Bauunternehmen oder auch in der Gastronomie - entsprechend passende Programme können diese Vorteile überall entfalten.

Natürlich muss ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zu der Struktur und den Zielen eines jeden Unternehmens passen. Wenn richtig umgesetzt und eingesetzt, bietet es dann signifikante Mehrwerte und Chancen. Wenn Sie sich grundlegend für ein Beteiligungsprogramm interessieren und sich unverbindlich informieren möchten, kontaktieren Sie uns gerne.

Disclaimer: Disclaimer: Die Inhalte des Informationsangebots unter vsop-direkt.de stellen keine Rechtsberatung dar. Wenn Sie eine rechtliche Prüfung Ihres Einzelfalls benötigen, dann wenden Sie sich bitte an unserer spezialisiertes Team: beratung@esop-direkt.de

No items found.
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
KOSTENFREIE BERATUNG
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor
Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
KOSTENFREIE BERATUNG
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor
Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
KOSTENFREIE BERATUNG
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor
Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor, Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
KOSTENFREIE BERATUNG
ESOP & VSOP
Als Arbeitgeber dürfen Sie keine steuerlichen Rückstellungen nach § 249 Abs.1 Satz 1 HGB und § 6 Abs.1 Nr.3a Buchstabe a) und e) bilden. Denn nach einer Grundsatzentscheidung des BFH vom 15.03.2017, Az. I R 11/15 handelt es sich bei klassischen VSOP-Vereinbarungen um aufschiebend bedingte Verpflichtungen.
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor, Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
KOSTENFREIE BERATUNG
ESOP & VSOP
Als Arbeitgeber dürfen Sie keine steuerlichen Rückstellungen nach § 249 Abs.1 Satz 1 HGB und § 6 Abs.1 Nr.3a Buchstabe a) und e) bilden. Denn nach einer Grundsatzentscheidung des BFH vom 15.03.2017, Az. I R 11/15 handelt es sich bei klassischen VSOP-Vereinbarungen um aufschiebend bedingte Verpflichtungen.
Fragen? Sprechen Sie mit unserem Experten!
Dr. Christopher Hahn
Anwalt & Autor, Ihr Experte für Mitarbeiterbeteiligungen
KOSTENFREIE BERATUNG
ESOP & VSOP
Als Arbeitgeber dürfen Sie keine steuerlichen Rückstellungen nach § 249 Abs.1 Satz 1 HGB und § 6 Abs.1 Nr.3a Buchstabe a) und e) bilden. Denn nach einer Grundsatzentscheidung des BFH vom 15.03.2017, Az. I R 11/15 handelt es sich bei klassischen VSOP-Vereinbarungen um aufschiebend bedingte Verpflichtungen.

Sie möchten das ideale Programm für Ihre Firma gestalten?

Wir beraten Sie und erstellen Ihre individuellen Verträge!

Unverbindliche und kostenfreie Erstberatung

Von erfahrenen Unternehmern und Gesellschaftsrechtsanwälten

Mit der Erfahrung aus über 100 ESOP & VSOP Programmen

Einwilligung Verarbeitung meiner Daten: Mit Übersenden des Formulars willige ich in die Verarbeitung meiner Daten gemäß der Datenschutzerklärung ein. Die Daten werden zur Bearbeitung meiner Kontaktanfrage benötigt und nicht an Dritte weitergegeben. Diese Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft durch Erklärung gegenüber ESOP1 GmbH widerrufen.

Vielen Dank für Ihre Anfrage,
wir melden uns zeitnah bei Ihnen.

Bei dringenden Fragen wenden Sie sich gerne an +49 30 209 677 94
Oops! Something went wrong while submitting the form.